Heute schreibe ich mal in eigener Sache. Während mir sonst der Redaktionsplan die Themen vorgibt, ist dieses Mal mein eigener Urlaub das Thema – für den wiederum ausgerechnet meine Recherchen „verantwortlich“ sind. Es fing damit an, dass ich eine Untersuchung zum Thema „Erfahrungsberichte“ in Sachen „Wohnmobilreisen“ für eine andere Beitragsreihe vorbereitete. Dabei gewann ich nicht nur Einblick in die Online-Reputation der Anbieter (von CanUSA über Cruise America bis hin zu Phoenix Motorhomes: Erfahrungsberichte recherchieren und auswerten), sondern habe auch für mich entdeckt, dass so eine Rundreise per Wohnmobil durch die USA oder Kanada mir absolut gefallen könnte.
Kreuzfahrt und Wohnmobil-Rundreise? Wie geht das zusammen?
Wie lange haben wir davon bloß schon geträumt, eine Tour durch halb Amerika zu machen und dabei Land und Leute so intensiv kennenzulernen, wie das bei einer normalen Pauschalreise nicht möglich ist. Nun endlich haben wir uns getraut und das lang gesparte Geld letzten Endes gut angelegt. Das war eine Reise, von der wir unseren Enkeln noch berichten werden, sollten wie eines Tages welche haben.
Ganz so einfach, wie es klingt war es aber dann doch nicht. Wir haben ja schon länger über die USA als Reiseziel nachgedacht und uns gesagt, dass wenn wir da mal rüber wollen, wir das eigentlich nicht per Flugzeug sondern per Schiff – also als Kreuzfahrt – tun wollen. Jetzt kam mir noch die Sache mit der Wohnmobil-Rundreise dazwischen und wir haben uns zuerst gesagt, dass das wohl die Möglichkeiten unseres Geldbeutels übersteigen würde – aber dann haben wir nach günstigen Möglichkeiten gesucht und letztlich doch einen Weg gefunden, uns beide Träume in einem einzigen (dafür grandiosen) Urlaub zu erfüllen.
Die Vorarbeiten: Planung
Ein wenig eingeschränkt haben wir uns dann doch. Unsere Kreuzfahrt sollte schlussendlich in USA beginnen – doch nicht in Europa. Das wäre uns dann doch etwas zu teuer geworden. Was letztlich dabei herausgekommen ist, beginnt mit einer Kreuzfahrt in den Sawyer-Gletscher – von Seattle aus – und findet seine Fortsetzung an Land. Jetzt wird und mancher für verrückt erklären, aber an Land zog es uns nach Arizona. Dort wollten wir und die London Bridge in Lake Havasu ansehen, das Montezuma Castle bei Sedona, den Antelope Canyon und noch einige andere Locations, die wir bei unseren Online-Studien entdeckt hatten. Von Seattle nach Arizona sind wir geflogen. Wir hatten zunächst überlegt, die Strecke mit dem Wohnmobil zurückzulegen, haben uns dann aber doch entschlossen, den Start unserer Reise in Arizona zu verankern.
Part 1 der Reise: die 7-Nächte-Sawyer-Gletscher-Kreuzfahrt
Angefangen hat der Urlaub ganz harmlos mit dem üblichen Sachenpacken. Wir sind dann zuerst auf dem Seattle Tacoma International Airport gelandet und haben von dort aus die Reise als Kreuzfahrt fortgeführt. Sieben Nächte lang hatten wir gebucht und waren gespant darauf die unberührte Natur Alaskas kennenzulernen.
Auf den Stationen der Kreuzfahrt haben wir die Gelegenheit genutzt, auch an Land ein wenig neue Eindrücke zu sammeln. Am dritten Tag der Kreuzfahrt erreichten wir Ketchikan, das schon in Alaska liegt. Dort hatten wir einen halben Tag Gelegenheit, bei Saxman die dort aufgestellten Totempfähle anzusehen, die auch im Totem Bight State Park und dem Totem Heritage Center gezeigt werden. Die Totempfähle wurden von einheimischen Indianern gefertigt.
Der Sawyer-Gletscher stand am vierten Tag auf dem Reiseprogramm. Beeindruckend! Vor allem der South Sawyer hat es uns angetan, dort haben wir ganze Seehund-Horden gesehen. Da der Mensch hier keinen Eingriff nehmen darf, ist der Gletscher immer noch ursprünglich und einfach atemberaubend schön.
Nachmittags ging es weiter nach Juneau, wo wir etwa acht Stunden an Land gingen. Fürs Whalewatching hatten wir uns die falsche Jahreszeit ausgesucht. Wir entschieden uns dann, den Mendenhall Gletscher und das Juneau Icefield mit dem Heli anzusehen. Der fünfte Tag führte uns nach Skagway, eine ehemalige Goldgräberstadt, in der wir unter anderem das Grab des amerikanischen Unternehmers und Trückbetrügers Soapy Smith besuchten.
Am siebten Tag machten wir in Victoria Station halt. Dort zog es uns in die China Town, wo wir unter anderem den chinesischen Tempel in der Government Street besuchten. Am achten Tag legten wir morgens wieder in Seattle an.
Wir hatten die Kreuzfahrt bei der NCL Norwegian Cruise Line gebucht. Dabei haben wir wohlweislich eine Außenkabine genommen, die zwar mit etwa 300 Euro pro Person deutlich mehr kostete als eine vergleichbare Innenkabine, uns aber den Blick aufs Meer ermöglichte, ohne erst ans Oberdeck gehen zu müssen.
Part 2: Transfer nach Phoenix Arizona zu Phoenix Motorhomes
Am Tacoma International Airport checkten wir ein und wenige Stunden später landeten wir mit dem Touribomber der Southwest Airlines in Phoenix auf dem Sky Harbor International Airport. Hier wurden wir von einem Mitarbeiter des Wohnmobilvermieters Phoenix Motorhomes empfangen, der uns ins Hotel brachte. Wir hatten beschlossen, einen Tag Pause einzulegen und erst dann unsere Tour zu beginnen. Hey, Arizona ist die sechsgrößte Stadt der USA, da kann man sich schon mal einen Augenblick umsehen.
Phoenix Motorhomes: Erfahrungsberichte, Realität und Überraschungen
Dann ging es weiter, denn wir hatten ja im Anschluss eine Rundreise mit dem Wohnmobil gebucht. Meine Wahl eines Vermieters fiel auf Phoenix Motorhomes. Hier hatte ich bei meinen Online-Recherchen für die Redaktion ja die ganzen Erfahrungsberichte von Phoenix Motorhomes, Cruise America und etwa sechs anderen Anbietern in Online-Foren studiert. Dabei hatte Phoenox Motorhomes sehr gut abgeschnitten und nach langer Auswahlzeit kam Phoenix Motorhomes für uns dann als Wohnmobil-Vermieter infrage und im Nachhinein müssen wir sagen, dass das die beste Wahl war, die wir treffen konnten. Ich fand es schon cool, dass wir am Airport abgeholt und zum Hotel gebracht wurden, dann auch am Hotel wieder abgeholt wurden.
Natürlich haben wir uns bei Phoenix Motorhomes auch über den Fahrzeugpool informiert. Erst einmal kamen ja verschiedene Anbieter infrage. Da haben wir uns eine Liste aufgestellt, die in etwa folgende Punkte enthielt:
- Kann ich das Wohnmobil an einer Station leihen und an einer anderen zurückgeben?
- Ist das Wohnmobil voll ausgestattet?
- Kann ich einen Kindersitz mieten?
- Bekomme ich auf Wunsch Werkzeug gestellt?
- Kann ich mir Empfehlungen zur Route geben lassen?
- Wie ist das Preis-Leistungs-Verhältnis?
- Kann ich den Service von unterwegs anrufen?
- Werde ich vom Hotel abgeholt und zur Ausleihstation gebracht?
- Wie steht es mit den Versicherungen?
Zu all diesen Fragen haben wir uns die Antworten geben lassen und das auch mit anderen Anbietern gemacht. Dabei kam heraus, dass Phoenix Motorhomes vielleicht nicht unbedingt der billigste Anbieter ist, jedoch in Anbetracht des Preis-Leistungs-Verhältnisses doch wieder der günstigste. Es gibt auch andere Anbieter, die angeblich in puncto Kundenzufriedenheit auf dem ersten Platz stehen, aber die Erfahrungsberichte im Netz sagen etwas anderes aus. Nun können das natürlich Einzelfälle sein, aber wir legten keinen gesteigerten Wert darauf, das herauszufinden. Wir waren mit unserer Wahl jedenfalls rundum zufrieden.
Die Tour durch Arizona
Bloß gut, schon am nächsten Morgen war es dann soweit und der freundliche Mitarbeiter von Phoenix Motorhomes holte uns samt Gepäck ab. Wir fuhren zur Station und bekamen dort unser Wohnmobil. Neun Meter lang war das gute Stück und ungefähr 2,50 Meter breit. In Kurven zeigt sich dann schnell, dass sich die „aerodynamische Schrankwand“ nicht so leicht steuern lässt wie gedacht. Aber wir kamen heil durch!
Unsere Tour lief über den „Grand Circle“ und startete also in Phoenix. Wir besuchten den Westen der USA mit all seinen Nationalparks, wobei wir natürlich nicht jedem einen Besuch abstatten konnten. Arches, Mesa Verde und der Grand Canyon waren zumindest dabei. Außerdem hatten wir eine Tour durch das Monument Valley gebucht, hier wurden wir tatsächlich von echten Navajo-Indianern geführt.
Das Schönste an der ganzen Tour waren aber sicherlich die Nächte. Und das nicht nur, weil wir rechtschaffen müde waren von all den Sehenswürdigkeiten und dem ungewohnten Wetter, sondern auch, weil wir uns im Wohnmobil sicher fühlten. Wenn draußen die Kojoten heulen, kann der Sonnenuntergang noch so romantisch sein – zumindest ich wollte nicht nach draußen. Drinnen hab ich mich aber wie in einer Kapsel gefühlt – ganz nah an der Natur und ausreichend mittendrin. Mehr muss für meinen Geschmack nicht sein, auch wenn die Sternschnuppen, die hier vom Himmel rieselten, sehr hübsch anzuschauen waren. Aber die habe ich auch durchs Fenster gesehen und musste daher nicht zwangsweise mit Kojoten kuscheln.
Tipps und Erfahrungen
Als wir von dem Mitarbeiter von Phoenix Motorhomes abgeholt worden sind, bekamen wir eine kostenlose Reiseplanung obendrein. Natürlich hatten wir unsere Route festgelegt und änderten diese nicht mehr. Aber wir bekamen doch den einen oder anderen Hinweis, worauf wir an den einzelnen Stellen achten sollten. Natürlich hatten wir uns vorher Reiseführer angesehen und die Tipps dort gelesen. Aber wenn man solche Informationen aus erster Hand bekommt, ist das noch mehr von Vorteil. Da die Mitarbeiter deutsch sprachen (wennauch mit deutlichem Kaugummiakzent, aber gut verständlich), gab es auch keine Verständigungsprobleme.
Erfahrungsberichte lesen, genau planen
Sinnvoll ist es daher, sich bei der Vorbereitung der Reise Gedanken dazu zu machen, was man eigentlich selbst will. Kommt es vor allem auf den Preis an und werden daher auch Einschränkungen in Ausstattung und Service in Kauf genommen? Oder kann der Preis auch ein wenig höher liegen, dafür stimmt aber einfach alles? Sicherlich ist es noch ein Unterschied, ob die Tour nur von Erwachsenen oder auch in Begleitung von Kindern durchgeführt wird. Denn Kindersitze sollten auf jeden Fall buchbar sein – und das ohne Aufpreis!
Vorsicht: manche Wohnmobilvermieter erhöhen rasch mal vor Ort die Preise
Bei Phoenix Motorhomes fiel uns positiv auf, dass die einmal angebotenen Preise auch tatsächlich in der Höhe blieben. Da hatten wir in vielen Erfahrungsberichten schon ganz andere Sachen gehört! Viele Anbieter geben wohl auch Preise heraus und verlangen dann vor Ort einfach ein wenig mehr. Klar, der Reisende hat ja nun kaum noch eine Möglichkeit, einen anderen Anbieter zu wählen und wird den Aufpreis zähneknirschend in Kauf nehmen. Eine gute Geschäftspraxis ist das aber natürlich nicht. Schön, dass wir einen fairen Partner erwischt haben.
Fazit: Vor der Buchung sollten unbedingt einige Kriterien festgelegt werden, die für einen persönlich am wichtigsten sind. Kommt es auf Preis, Ausstattung, Zubehör, Service, Zusatzleistungen oder gute Informationen an? Wer alles wünscht, schränkt die Auswahl der Anbieter schon auf eine Handvoll ein. Wenn dann noch Erfahrungsberichte anderer Reisender hinzugenommen werden, bleiben kaum noch wirklich gute Wohnmobilvermittler übrig. Phoenix Motorhomes ist einer dieser Anbieter, bei dem einfach alles stimmt und es lohnt sich wirklich, den kleinen Aufpreis in Kauf zu nehmen, der hier im Vergleich zu anderen Vermietern verlangt wird. Das gute Gefühl beim Reisen macht den Aufpreis wieder wett!
Bildnachweis: © morguefile.com – jautomatic
6 Kommentare
Vielen Dank für den Bericht, das ist wirklich eine interessante Tour. Ich war selbst schon in Juneau und Skagway und beide Orte haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Allerdings wäre ich damals nicht auf die Idee gekommen, an die Kreuzfahrt gleich noch eine Motorhomes Tour anzuhängen. Was für ein Motorhome hattet ihr denn und kamt ihr gleich von Anfang an gut mit klar oder brauchte es etwas Zeit, sich an das Gefährt zu gewöhnen?
Hallo Holger
Ist sicher auch etwas ungewöhnlich nach einer Schiffreise, gleich eine Motorhomesreise mit Phoenix dranzuhängen. Findest du es nicht interessant, erst die Wasserperspektive und dann die Landperspektive zu betrachten? Es sind zwei vollkommen unterschiedliche Betrachtungsweisen. Klar brauchst du etwas Zeit dich dran zu gewöhnen, sind vollkommen andere Ausmaße als das wir jeden Tag so fahren. Ich denke aber du wirst dich schnell dran gewöhnen.
Schöne Zeit
Morgen
Ich denke man kann Beides nicht miteinander vergleichen. Ob vom Wasser oder vom Land aus betrachtet , bietet jedes Land was einzigartiges, was unvergessenes. Überleg nur mal Ägypten, ob die Fahrten auf dem Nil oder die Reisen durchs Land, was völlig anderes und Jedes auf seine Weise unglaublich. So ist es mit jedem Land.
Schönen Urlaub
Hallo
Freut mich, dass dir der Bericht gefällt. Die Größe des Motorhomes richtet sich meist nach der Anzahl der Personen. Klar brauchst du ne Zeit der Eingewöhnung aber so schlimm ist es nicht. Die Ausmaße sind halt andere als mit nem Auto aber mit etwas mehr Achtsamkeit dürfte das kein Problem sein.
LG
Also ehrlich gesagt habe ich noch nie darüber nachgedacht, einmal eine Tour mit einem Motorhome zu machen aber nach diesem Bericht habe ich es auf jeden Fall einmal auf den Plan geschrieben. Ich sehe hier in erster Linie sehr viele Vorteile, gleichzeitig aber auch ein paar Nachteile. Als Vorteil empfinde ich die Unabhängigkeit, die man ja auf einer Kreuzfahrt nicht direkt hat. Ein Nachteil ist aber bei den Motorhomes, dass man hier schon ein Händchen dafür haben muss, das Gefährt durch die Straßen zu lenken. Wir werden zwar weiterhin eher bei den Kreuzfahrten bleiben aber wenn es mal in eine andere Richtung gehen soll, dann ist es auch sehr spannend, hier vielleicht einmal ein Motorhome in Betracht zu ziehen.
Dankeschön
Freue mich total, dass dir der Bericht so gut gefällt. Das es eine Inspiration für deinen nächsten Urlaub ist. Ich bin mir sicher es wird dich begeistern. Hoffe und freue mich schon sehr auf deinen Bericht nach dem du wieder zuhause bist.
LG